Das ehemalige Schalthaus Süd liegt am westlichen Rand des Geländes der Kokerei Hansa in Dortmund. Das Schalthaus soll denkmalgerecht saniert und zu einem Jugendzentrum umgenutzt werden. Das ehemalige Schalthaus Süd soll auch ein auf die besonderen Bedürfnisse der Jugendlichen abgestimmtes Raumprogramm mit Bezug zur IGA bieten, hier sind vielfältige Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche rund um die IGA-Leitthemen „Wie wollen wir morgen leben, arbeiten und wohnen?“, insbesondere zu Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Klimaresilienz geplant. Die großzügigen Freiflächen im "Zukunftsgarten" bieten in unmittelbarer Nachbarschaft zum Schalthaus die Möglichkeit, das pädagogische Angebot für Jugendliche um sportliche Aktivitäten im Freien zu ergänzen. Die neue Ausrichtung erfordert eine Überarbeitung der Eingangssituation in der Außenanlage und am Gebäude selbst, so dass das Jugendzentrum sich zum Stadtteil öffnet und eine einladende Wirkung zeigt. Es wird eine neue Treppenanlage und eine barrierefreie Rampe geplant, die die Außenanlage im Süd-Westen prägen und in einem überdachten Podest am Haupteingang zusammen kommen.
Die Innenraumstruktur wird geprägt durch die beiden verbliebenen Schaltschränke und die im Bodenbelag sichtbar bleibenden Versorgungsöffnungen. In der Achse zwischen den Schaltschränken wird eine große Nebenraum-Box angeordnet, in der sich die notwendigen Nebenfunktionen wie Sanitärräume und Teeküche befinden. Die Box orientiert sich in ihrer Proportion und Höhe an der Rasterung der Schaltschränke und fügt sich so ganz selbstverständlich in die Raumstruktur ein. Die Hauptnutzungen des Eingangsbereiches/Foyer und Jugendtreffs sind im Raumverbund organisiert und fließen frei um den Kubus herum. Einzig der Bürobereich, der sich an der nord-östlichen Fassade befindet wird durch eine transparente Glastrennwand abgetrennt. Zugunsten größtmöglicher Flexibilität in den Nutzungszenarien wird auf Flure, Trennwände und feste Einbauten möglichst verzichtet. Der Saal des Jugendtreffs kann sich so ins Foyer ausdehnen und im Sommer auf die Terrasse und in den Garten erweitert werden. Der „Einraum“ des Schalthauses bleibt trotz des eingestellten Kubus erlebbar, die Fassaden bleiben frei von anschließenden Trennwänden, die verputzte Decke läuft über dem Kubus durch.


PROJEKTDATEN
Standort: Dortmund, Kokerei Hansa
Auftraggeber: Stiftung Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur
Verfahren: VGV
Nutzung: Jugendzentrum